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Hintergründe verständlich erklärt

HIV & AIDS Informationen

Beim Humane Immundefizienz Virus (kurz HIV) handelt es sich um ein Retrovirus, welches das Immunsystem befällt. Eine Infektion mit dem HI-Virus, führt nach einer oftmals mehrjährigen Inkubationszeit zur Krankheit AIDS (auch „erworbenes Immundefektsyndrom“ genannt). Sowohl AIDS, als auch HIV sind bis dato noch unheilbar.

Das HI-Virus überträgt sich durch den Tausch von besonders virenlastigen Körperflüssigkeiten: Etwa Blut, Sperma, Vaginalsekret und Muttermilch. Mögliche Eintrittspforten sind offene Wunden oder Schleimhäute. Der häufigste Ansteckungsgrund ist ungeschützter Geschlechtsverkehr – sowohl vaginal und oral als auch anal. Wirklichen Schutz bietet, allen Gerüchten zum Trotz weder "Aufpassen", noch ein HIV Heimtest, sondern nur das Kondom und eine absolute Vermeidung des Tausches von Körperflüssigkeiten. Über Speichel, und somit auch über Küsse, Essen und Trinken, lässt sich das HI-Virus jedoch nicht einfach so übertragen: auch wenn viele Gerüchte dies immer wieder hartnäckig behaupten.

Das HI-Virus – Forschung und Komplexität

HIV wurde erstmalig in den 90er Jahren entdeckt und ist ein äußerst komplexes Virus, welches der Familie der Retroviren, genau genommen der Gattung der Lentiviren, angehört. Bisher sind zwei verschiedene Virenarten bekannt: Der Virenstamm HIV-1, welcher 1983 entdeckt wurde, und der drei Jahre später klassifizierte Stamm HIV-2. Das Virus wurde ursprünglich vom Affen auf den Menschen übertragen.

Die Forschung im Bereich der HIV Virologie wird seit vielen Jahren stark vorangetrieben und konnte bisher einige Erfolge verbuchen. Eine Vielzahl von Behandlungsmethoden sorgt für eine Verlangsamung der Virenvermehrung im infizierten Körper, so dass der Ausbruch von AIDS im besten Fall über mehrere Jahre hinausgezögert werden kann. Doch ein wirksamer und unbedenklicher HIV eliminierender Impfstoff konnte bisher noch nicht erforscht und gefunden werden. Der Grund ist die Komplexität des Virus, welches ständig mutiert. Daher sind die Chancen auch in naher Zukunft ein generelles Heilmittel zu finden leider sehr gering.

HIV ist nicht gleich AIDS

HIV ist nicht gleichzustellen, mit der Folgekrankheit AIDS. Auf die Krankheit AIDS kann ein Patient nicht „getestet“ werden. Sie lässt sich nur, nach dem Ausbruch, durch ein ausführliches AIDS Vollbild diagnostizieren. Wie bereits erwähnt befällt das HI-Virus das Immunsystem des Patienten. Bei einem Ausbruch der AIDS Erkrankung, bricht das geschwächte Immunsystem in sich zusammen. Hinzu kommen verschiedene Infektionen aufeinander, die gemeinsam das Immunsystem bekämpfen: Beispielsweise Krankheiten wie Tuberkulose, Lungenentzündungen, starke Infektionen, Tumore und auch Gebärmutterhalskrebs.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter bei dem AIDS ausbricht den Folgen früher oder später erliegt, ist trotz der wissenschaftlichen Fortschritte nach wie vor leider sehr hoch. Allerdings kann ein Patient mit der Diagnose HIV durchaus, bei richtiger Behandlung und körperlicher Verfassung, noch einige Jahre beschwerdenfrei leben.

Das HI-Virus

Wie der Name schon sagt, gehört der Auslöser von AIDS zu der Gruppe von Krankheitserregern, die als Viren bezeichnet werden. Im Gegensatz zu Bakterien, die aus einer eigenen Zelle bestehen und sich somit selbstständig vermehren können, sind Viren auf Wirtszellen angewiesen. Diesen wird zunächst die Erbinformation des Virus eingeschrieben: Das Enzym Reverse Transkriptase des Virus übersetzt dessen RNA in DNA. Die sogenannte Integrase sorgt daraufhin dafür, dass diese neu geschaffene DNA in das Erbgut der Wirtszelle eingefügt wird. Nach diesem Vorgang ist die Wirtszelle dazu im Stande, selbst Viren zu produzieren, was schließlich zu einer beträchtlichen Vermehrung derselben führt. Da das Virus die Vermehrung nicht direkt selbst betreiben kann, sondern einen Wirt benötigt, spricht man bei Viren auch von Parasiten.

HIV - das bedeutet Humanes Imundefizienz Virus. Die Bezeichnung weist auf die Immunschwäche hin, die das Virus beim Menschen auslöst. Demnach kann nach längerem Krankheitsverlauf das Immunsystem so gravierend geschwächt sein, dass bereits eine normalerweise leicht auszukurrierende Grippe tödlich verlaufen kann. Dies jedoch passiert erst nach Ausbruch der Krankheit AIDS, die das HI-Virus bewirkt. Das Virus kann lange Jahre in einer Inkubationsphase verharren und für den Menschen sogar unbemerkt bleiben.

Es ist heute möglich, die Entwicklung der Krankheit medikamentös zu retardieren. Vor allem die antiretrovirale Therapie HAART hat sich diesbezüglich bewährt. Sie ist im Stande, den Ausbruch von AIDS (weit) nach hinten zu verschieben. HIV-Infizierte können dank dieser speziellen Behandlung ein nahezu normales Leben führen.

HIV Phasen

Einmal mit dem HI-Virus infiziert, stellt sich der weitere Verlauf wie folgt dar: am Anfang steht die akute Phase - bis zur sechsten Woche nach der Infektion treten in diesem Zusammenhang oftmals Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Appetit- und Gewichtsverlust auf. Tückisch dabei ist, dass dieses Krankheitsbild auch auf eine herkömmliche Grippe hinweisen könnte und der Träger sich des tatsächlichen Virus nicht bewusst ist. Es ist deshalb eine erhöhte Ansteckungsgefahr gegeben. Die zweite Phase, die Latenzphase, kann sich über Jahrzehnte erstrecken. In dieser Zeit spürt der Träger des HI-Virus keinerlei Symptome. Er führt außer der belastenden Gewissheit um seine Krankheit ein normales Leben.

Der AIDS Related Complex (ARC), die dritte Phase, ist die Vorstufe zum endgültigen Ausbruch der Krankheit. Sie kündigt sich mit den gleichen Symptomen der akuten Phase an, die sich jedoch als bleibend erweisen. Schließlich kommt es zum vollen Krankheitsbild. AIDS-Kranke leiden häufig an Pilzerkrankungen oder sind anfällig für Tumoren, generell ist der Körper durch das belastete Immunsystem nicht mehr leistungsfähig und widerstandskräftig. Das AIDS Vollbild endet tödlich, da sich das Immumsystem nicht dauerhaft gegen das HI Virus und die aus der Infektion resultierenden Opportunistischen Infektionen zur Wehr setzen kann.

HIV Symptome sind kein sicheres Anzeichen für eine vorhandene Infektion!

Bitte beachten Sie, dass ein Großteil aller HIV Infektionen absolut symptomfrei verläuft. Treten dennoch Symptome auf, so sind diese meist mit Grippesymptomen identisch und können daher nicht explizit HIV zugeordnet werden. Es ist daher unumgänglich, dass im Zweifel ein fundierter HIV Test durchgeführt wird. Nur so kann eine Infektion mit dem HI Virus sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.

Hinweise

Alle hier publizierten Informationen stammen von medizinischen Laien. Bitte wenden Sie sich an einen Arzt Ihres Vertrauens, um valide und vor allem individuell auf Ihre Situation abgestimmte Informationen zu erhalten.

Sollten Sie Zweifel an Ihrem Serostatus haben, so führen Sie bitte immer (!) einen HIV-Test beim Arzt oder Gesundheitsamt durch, um diese Zweifel zu beseitigen.

 

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